Nachdem ich am Sonntag den Post von Rumiko über Warabi-Mochi gelesen habe, bin ich ganz neugierig geworden. Deshalb habe ich gleich ein bisschen im Internet herumgeschaut. Um diese Mochis zu machen, benötigt man Warabi-Ko (Adlerfarnstärke), welches man leider in Deutschland nicht bekommen kann, so wie ich es gelesen habe. Ausserdem ist es sehr teuer. Selbst Rumiko verwendet das viel günstigere Warabi-Mochiko, das aus Süßkartoffelstärke und Tapiokastärke besteht.
Ich habe einige Rezepte gefunden, die Tapiokastärke oder Kartoffelstärke verwenden. Zwei Zutaten, die ich hier in Deutschland leicht bekommen kann, die ich sogar immer zuhause habe. Die Herstellung ist in allen Rezepten diesselbe. Da ich nicht weiss, wie die Konsistenz der Warabi-Mochi sein soll, kann ich nur nach meinem eigenen Geschmack ein Rezept zusammenstellen. Beim Betrachten der verschiedenen Rezepte ist das Verhältnis von Stärke zu Wasser der entscheidene Unterschied für die Konsistenz. Auch spielt die verwendete Stärke eine Rolle.
Ich habe einen Versuch nur mit Tapiokastärke und wenig Wasser gemacht. Das Resultat war eine recht feste Masse, die durchsichtig war, nicht milchig, wie ich sie auf verschiedenen Fotos gesehen habe. Die Mochis aus diesem Versuch waren nicht so mein Geschmack gewesen :(
Dann habe ich ein Gemisch aus Tapiokastärke und Kartoffelstärke genommen und mehr Wasser verwendet. Das Resultat war leckerer aber leider nicht schnittfähig, da zu weich. Die Farbe war zufriedenstellend.
So bin ich zu dem Schluss gekommen, dass nicht nur die verwendete Wassermenge die Konsistenz der Warabi-Mochis bestimmt, sondern auch die verwendeten Stärkearten. Ich werde noch einen Test machen, in dem ich nur Kartoffelstärke verwende. Aber fürs erste bin ich schon mal zufrieden mit dem folgenden Rezept :)
Gegessen wird Warabi-Mochi meist mit Kuromitsu (japanischer dunkler Zucker-Sirup) und Kinako (geröstetes Sojabohnenmehl, hier habe ich es schon mal für Tofu-Dangos verwendet).
Warabi-Mochi schmeckt ganz anders als Mochi aus Reis oder Klebreismehl. Die Konsistenz ist auch etwas anders. Aber wer Mochi mag, sollte diese Sorte unbedingt mal ausprobieren. Sie ist schnell und einfach gemacht. Uns schmeckt es auf jeden Fall. Zwar ist es bestimmt nicht das japanische Original, aber doch eine interessante Süßspeise ;)
Hier kommt nun mein Rezept für Warabi-Mochi mit der Konsistenz, die mir am meisten zugesagt hat:
30g Tapiokastärke (die Stärke, die man auch für selbstgemachte Bubble-Tea-Tapioka-Perlen verwendet)
30g Kartoffelstärke
20g Zucker
200ml Wasser
Die Zutaten in einem kleinen Topf gut verrühren, so dass keine Klümpchen mehr vorhanden sind.
Dann den Topf auf den Herd stellen und auf hohe Hitze stellen. Jetzt wird unaufhörlich gerührt. Sobald man spürt, dass die Flüssigkeit anfängt fest zu werden, wird die Hitze ausgeschaltet. Der Topf bleibt aber auf der Herdplatte.
Es wird weitergerührt bis ein dicker Kloß entstanden ist, der gleichmäßig transparent, milchig-weiß ist. Dann ist das ganze gar. Am Ende ist das Rühren richtig schwer durch die klebrige "Glibbermasse".
Die heisse Mochi-Masse in eine kalt ausgespülte eckige Form füllen und gut abkühlen lassen. Oder man gibt die Masse in eiskaltes Wasser (Wasser + Eiswürfel)....
.....und lässt es so abkühlen. Das geht schneller und fühlt sich echt lustig an ;)
Nach dem Abkühlen wird die Masse entweder in kleine Quadrate geschnitten (Mochi aus der Form) oder in kleine Stücke gerissen (Mochikloß aus dem Wasser) und abgetropft.
Und hier ist das Rezept für meine Version von Kuromitsu:
125g Palmzucker (ich hatte leider keinen Muscovado-Zucker, der für Kuromitsu am besten geeignet ist)
1 Essl. Zuckerrübensirup (habe ich verwendet, damit mein Kuromitsu dunkler wird)
30ml Wasser
Den Zucker mit dem Wasser in einen kleinen Topf geben und erhitzen. Wenn der Zucker aufgelöst ist, den Zuckerrübensirup hinzufügen.
Das ganze auf kleiner Flamme etwas köcheln lassen. Mit der Hitze aufpassen. Es kann schäumen und überkochen. Der Sirup soll etwas andicken, aber nicht zu sehr. Er wird beim Abkühlen noch etwas dicker.
Zum Servieren die Warabi-Mochi mit Kuromitsu beträufeln und etwas Kinako drüberstreuen.
Eine andere Variante des Servierens ist es, die Mochi in Kinako zu wälzen und in Kuromitsu zu dippen.
8 comments
cool! das muss ich unbeding ausprobieren, vielen dank fürs rezept :xxx
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wonach schmeckt es eigendlich ??
harumi
@Anonym Achja, das habe ich ja gar nicht dazugeschrieben. Es schmeckt leicht süßlich und hat eigentlich keinen besonderen Geschmack, nur halt die besondere gummige Mochi-Konsistenz. Durch den Sirup und das Kinako schmeckt es dann richtig süß und nussig. Ich hoffe, ich habe es richtig beschrieben. Vielleicht mal selber ausprobieren :)
Oh, danke fürs Rezept!
Ich hab mal fretige Warabimochi gegessen, und die ham mir recht gut gefallen. Aber wegen besagtem Adlerfarnstärkeproblem (das ist ein Wort fürs Galgenraten!) hab ich nie versucht die selbst zu machen... Das wird geändert!
@mysliDu hast schon mal richtige gegessen? Find ich gut, denn dann kannst du ja vergleichen. Also wenn du sie gemacht hast, wäre ich sehr froh, wenn du mir ein kleines Feedback geben könntest. Damit ich das Rezept evtl. verändern kann, denn ich habe wirklich keine Ahnung wie sie in Wirklichkeit sein sollen.
Hallo Charsiubau!
Du hast sehr schöne Warabimochi gemacht.
Zurzeit kann man bis nächstem Dienstag in einem Kaufhaus echte Hon-Warabimochi aus Warabi-Ko (Adlerfarnstärke).
Ich kaufte das nicht,aber dort konnte ich eine kleine Stück probieren.
Es ist sehr weich und wirklich leicht zu dehnen:-)
Liebe Grüße
Rumiko
@rumiko Hallo Rumiko,
Danke :)
Toll, dass du die echten Warabi-Mochi probieren konntest. Würde ich auch gerne mal! Schmecken sie denn sehr anders?
LG
charsiubau
Mit dem Geschmack war es nicht so anders,aber sehr weich:-)
Liebe Grüße
Schönes Wochenende!
Rumiko
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